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Eindrücke und Erkenntnisse zur Eröffnung des Computerspielemuseums in Berlin am 20.01.2011

Vorweg schon einmal einen fett unterstrichenen Glückwunsch an unseren Sammlerkollegen Andreas Lange, der nach mehr als einem Jahrzehnt unermüdlicher und hartnäckiger Öffentlichkeitsarbeit, zahlreicher, vielbeachteter Ausstellungen und Events, nun endlich sein Projekt "Dauerausstellung / Computerspielemuseum" verwirklichen konnte!

Ich glaube, ich spreche für viele meiner Kollegen, wenn ich behaupte, dass es besonders schwer sein muss, sich in einem Land dem Thema Computerspiele würdig zu nähern, dessen Gesellschaft Computer- und Videospieler mit scheinbar nutzlos herumsitzenden, licht- und kontaktscheuen Tagedieben vergleicht, die im stillen Kämmerlein einer gewaltverherrlichenden und suchtfördernden Tätigkeit nachgehen, während in anderen Ländern Computerspieler zu Popstars und Ikonen hochstilisiert werden.

Andreas Langes Museum ist es, wie ich finde, sehr gut gelungen, dieses oben etwas drastisch formulierte Trugbild ein wenig gerade zu rücken. Er vermag es mit sorgsam ausgesuchten Exponaten, einer tollen Präsentation, einigen Top Raritäten gepaart mit wohl temperiertem Hintergrundwissen über Historie, Sinn und Zweck der Videospiele ein zum Teil noch "unbelecktes" Publikum für diese Thematik zu interessieren.
Jedenfalls erinnerte mich die "stille" Eröffnung am 20.01.2011 eher an die einer Kunstausstellung, so elegant gab man sich und so eloquent wurde mit einem Sektglas in der Hand über das Thema diskutiert!

Etwas kontraproduktiv habe ich persönlich in diesem Zusammenhang die "Pain-Station" empfunden, eine Pong Adaption, die bei Misserfolg körperliche Qualen an die Spieler austeilt. Dies schien sich bei der Durchsicht diverser Medien zu bestätigen, die sich förmlich begeistert auf das Gerät stürzten, um ihr Bild junger, gewaltbegeisterter Computerkids zu nähren. Für manche also ein gefundenes Fressen!

Sei ist, wie es ist - Gewalt und Sucht bei Videospielen ist sicher eine unschöne Facette, jedoch letztendlich nur eine von vielen Schattierungen im reichen Kosmos der Computerspiele. Es ist an jedem Einzelnen zu lernen, damit eigenverantwortlich umzugehen.

In diesem Zusammenhang drängt sich mir folgender Vergleich auf:
Ein Marathonläufer bedient bei der permanenten Dopaminausschüttung die selben Belohnungs- & Suchtzentren im menschlichen Hirn, wie ein Extrem-Computerspieler, der sich in einem Online-Rollenspiel verliert - ist dies eine Schlagzeile wert?
Der Besitzer eines Küchenmessers wird noch lange nicht zum Amokläufer, obgleich mit derartigen Haushaltsartikeln mehr reales Unheil angerichtet wurde, als durch alle Computerspiele zusammen.
Wie dem auch sei, es liegt im Betrachtungswinkel jedes Einzelnen, wie er die Dinge sehen möchte und ob er das Spielen an Computer oder Konsole grundsätzlich verteufeln will.

Vielleicht haben wir jedoch einfach nur ein wenig aus dem Augenwinkel verloren, wie wichtig das "Spielen" in unserer aller Leben ist. Es ist keineswegs sinnentleert oder nutzlos. Gerade beim Spiel können wir entspannen, dem Alltag entfliehen, Kindheitsträume verwirklichen (einmal Pilot oder Feuerwehrmann sein können), Dinge erfinden, uns geistig fordern und fördern, Teamgeist und Zusammenhalt trainieren und unserem inneren Kind einmal freien Lauf lassen!

In einer stark leistungs- und erfolgsorientierten Gesellschaft muss eine derartige Erkenntnis wohl erst noch reifen. So geniesst z.B. ein Erotikmuseum mit unzähligen Abbildungen diverser einschlägiger Apparaturen heute einen höheren Stellenwert & Kunstanspruch, als die tatsächlich kunstvoll gestalteten und in hunderten von Stunden mühsam animierten Fantasiewesen, die sich in einer nie dagewesenen und kaum vorstellbaren Fantasiewelt bewegen.
So berichtete z.B die Badische Zeitung ernsthaft und sachlich über ein Penis Museum in Island, während anderorts am selben Tag nicht ohne abschätzigen Unterton über die "Kunst am Daddeln" (Headline Berliner Zeitung) berichtet wurde.

Ein Computerspielemuseum grenzt aus genannten Gründen also fast schon an eine kleine Revolution! Wir wünschen Andreas Lange mit seinem Museum deshalb viel Erfolg und Stehvermögen. Ein steiniger Weg von Aufklärungsarbeit und Vorurteilsabbau liegt hinter ihm und ein paar Steine der Ignoranz und Intoleranz gilt es noch aus dem Weg zu räumen. In unserem Sinne drücken wir ihm hierbei beide Daumen :-)


So, nun genug des sozialkritischen Gefasels ;-)
Als Dank für alle, die es bis hier her geschafft haben, nun anfolgend eine kleine, humoristische und nicht immer ganz ernst zu nehmende Bilderschau unseres Besuchs im Computerspielemuseum (bitte Thumbnails anklicken für vergrösserte Darstellung).

Unser Besuch des Computerspielemuseum in Berlin am 20. & 21. 01.2011 in Bild & Text!

Mit Hilfe modernster Technologie konnte Standort und Anreiseoption bestimmt werden!

Weitere Orientierungshilfen waren vorhanden.

Ein ehemaliges Café beherbergt nun das Museum.

Diese beiden Herren begrüssten uns drinnen...

...bevor uns der Hausherr persönlich in Empfang nahm.

Drinnen fand der Kenner sogleich echte Highlights vor:
Ein N.A. (Nutting Associates) Computer Space! Die erste serienmässig gefertigte Videospielkonsole überhaupt.
In Deutschland sicherlich die Einzige ihrer Art!
Entsprechend wurde das Gerät auch von uns in Beschlag genommen.

Ein weiteres Highlight: Ein Atari Pong Arcade Automat von 1972 und gleichzeitig "Pong" Namensgeber!

Ein oranges TV Challenger Pong, welches noch in unserer Sammlung fehlt - Respekt!
Der fehlende Knopf ist deshalb verzeihbar ;-)

Schicke, stylishe Präsentation der Exponate.

Noch ein Highlight: ein ostzonaler Poly Play Arcade Automat.

Der Riesenjoystick in seiner ganzen Pracht!
Eine obszöne Assoziation kann je nach Blickwinkel des Betrachters aufkeimen und ist vom Hersteller gar gewollt?

Zwei brutale Extremzocker vertieft in ihr verwerfliches Treiben?

Diese Hand gehört einem Besucher, der an der Pain-Station "gedaddelt" hat.

Jens Brinkmann & Jens Klöpfel im angeregten Gespräch mit Cristina Lamyon (ehemals Giga TV).

Oliver, unser Freund und Macher von pong-museum.com traf Karla Höß,
die derzeit ihre Masterarbeit über das einzige DDR Pong, Model BSS-01, schreibt.

Oliver, Karla Höß & Jens Brinkmann im angeregten Gespräch mit Herrn Klaus Schumann, der sich seinerzeit für die Produktion des legendärten BSS-01 verantwortlich zeigte.

pong-museum & pong-picture-page im Gruppenbild mit Herrn Schumann.

Klaus Schumann wusste mit fundiertem Fachwissen über viele aktuelle Themen fernab alter "Daddelautomaten" nicht nur unseren Jens zu begeistern.

Stephan Freundorfer Journalist & Koryphäe in Sachen Videospielgeschichte nach getaner Dokuarbeit.

Karla Höß und ihr Team bereiten am darauffolgenden Tag ein Interview für uns vor,
während sich eine berühmte Videospielfigur dreist ins Bild geschlichen hatte!

Jens Brinkmann konnte seine Freude, endlich einmal zu seinem Lieblingsthema befragt zu werden, kaum verhehlen...

...während Jens Klöpfel gewohnt souverän und staatsmännisch auftrat...

...wohingegen Oliver nicht nur mit seinem schicken Äußeren zu gefallen wusste.

Nachdem auch ich noch zahlreiche meiner gefürchteten Monologe über mein Lieblingsthema vom Stapel gelassen hatte, fingen die Zuhörer/innen rasch an zu ermüden.

Karla Höß wurde anschliessend eine Weile von uns interviewt... gefühlte drei Stunden lang!

Die eingeschlichene Videospielfigur wurde in der Zwischenzeit von Kennern rasch als Q-bert identifiziert.
Dieser musste fortan für Gruppenbilder herhalten.


Ausserdem in Berlin entdeckt: Zwei süchtige Extremspieler bei der Beschaffung neuen Stoffs.
Ein trauriges Bild!

Auch der kleinste Laden wurde nach brutalen Videospielen durchforstet.

Am Ostbahnhof wurde man endlich fündig!
Diese gewaltverherrlichende Spielekonsole mit Arcade Münzeinwurfschlitz von Williams wurde kurzerhand von den Beiden mitgenommen!

Die weitere Beute wurde in einer Nebenstrasse, unbemerkt von neugierigen Blicken, gerecht unter den Junkies aufgeteilt. Zwei weitere Bananenkisten voll mit gefährlichen Videospielen (nicht im Bild) werden den beiden Süchtigen von ihrem Dealer per DHL nachgeschickt.

Dieses Teil haben wir am Thursday, 27. January 2011 in unseren Katalog aufgenommen.

3186 mal angeschaut.

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