Jürgen Häß und Dieter Blaschek, beides gelernte Elektronik-Ingenieure widmeten sich Anfang der 80er einem interessanten Hobby Forschungsprojekt: dem Saba Videoplay bzw Fairchild Channel F System.

Bei diesem privaten Hobbyprojekt ging es primär um die Erforschung des Aufbaus derartiger Spielekonsolen und später um die Erweiterung und Modifikation des Gerätes.

Die Konsole wurde seinerzeit (um 1980) bei Elektronik Bühler in Karlsruhe erworben, einem Anbieter von elektronischen Bauteilen und Restposten. Entsprechend gab es die Geräte auch nicht zusammengebaut, sondern als Baugruppen.
Kataloge von diversen Händlern wurden angefordert um an die erforderlichen Bauteile zu gelangen. Originalhersteller wurden um notwendige Informationen, Service Manuals und Schaltbilder gebeten (Saba, Signetics, Fairchild) und als mit großem Aufwand alles zusammengetragen war, fing die Bastelei an...

(Bitte Bilder anklicken für vergrößerte Darstellung).

Saba Unterlagen, Schaltpläne (Videoplay I & II), Funktionsbeschreibung (35 Seiten)

Diverse Lieferanten Kataloge für benötigte Bauteile

Kataloge von Sygnetics, Mostek & Fairchild

Handbuch zum Fairchild F8 - Mostek 3870 Processor

Es entstanden in der Folge aus diversen Bauteilen, Hauptplatinen und Gehäusen zwei voll spielbereite Geräte mit modifiziertem Aufbau:

1. Ein Stecker an der Frontseite ermöglichte den Access zum EPROM und damit das Auslesen des Programms, wenn über den Stecker die entsprechende Hardware angeschlossen wurde, zB. ein EPROM Lesegerät.

Bauteile (Fairchild Channel F REV E Boards), Mostek Chips und fertig modifizierte Konsole.

2. Eine handassemblierte 24-pol externe Tastatur. Gedacht war, das System mit der Zusatzplatine (siehe unten) so zu erweitern, dass man verschiedene Spiele, u.a. Schach auf einer Platine hatte und selektieren konnte, sowie das System auch erweitern konnte hard- und softwaretechnisch).

Tastatur

3. Des weiteren wurde an einem handassemblierten Kassetten-Adapter und einer in Fädeltechnik verdrahteten Platine mit Erweiterungssockeln und einem erweiterten Betriebssystem gearbeitet.

Adapter Cassette/Modul (Interface)

In Fädeltechnik assemblierte Platine mit Speichererweiterungen und Anschluß für 12 & 5 Volt Netzteil

Handgeschriebene Unterlagen, gespeicherte Spiele auf Diskette sowie das Betriebssystem und der entschlüsselte Assembler (was damals eine kleine Meisterleitung darstellte) des Channel F - beides ausgedruckt und abgeheftet!

In der Folgezeit erlahmte das Projekt aus Zeitmangel leider und die Konsole wurde von Dieters Kinder in Beschlag genommen, wo sie lange ihre eigentlich zugedachte Bestimmung fand: Spielen und Freude bereiten!

--Vielen, lieben Dank an beide Hobbybastler für die Flut an interessanten Informationen, Händler und Herstellerdokumenten und original Hardware Bastelteile!

Wenn Ihr uns ebenfalls eine schönes, altes Pong oder eine modulbasierte Konsole aus dieser Zeit stiften möchtet, schreibt uns eine Mail: Spende

In diesem Fall übernehmen wir selbstverständlich die Versandkosten.